146 Asta — Astrologia.
militärischer Despotenstaat, in welchem man durch den Kriegsdienst zu den ersten Würden gelangte. Ein priesterliches Element blieb zwar, hatte jedoch keinen überwiegenden Einfluß. Die Religion bestand in einem, dem babylonischen ähnlichen, nur in den Namen abweichenden, planetarischen Dienste. Vgl. M. v. Niebuhr, Geschichte Assurs und Babels (1857). M. Duncker, Gesch. des Alterthums, Bd. 1.
Asta, 1) mit dem Beinamen regia, römische Kolonie in Hispania Baetica nördlich von Gades. Liv. 39, 21. — 2) eine der bedeutendsten Städte Liguriens, j. Asti, am Zusammenflusse des Urbis und des Tartarus.
Astaböras, ’Jorceßoqccg, Fluß in Aethiopien, der sich mit dem Nil vereinigt.
Astäkos, ’Jörßfhog, 1) s. Melanippos. — 2) Hafenstadt im westlichen Akarnanien am ionischen Meere, j. Dragameste. Thue. 2, 30. 33. — 3) Eo-lonie der Megarer, von den Athenern verstärkt, im südöstlichen Winkel des gleichnamigen Meerbusens in Bithynien, südlich von Nikomedia; wahrscheinlich hieß sie nun Olbia, bis sie von Lysi-machos zerstört wurde. Mel. 1,19, 4. Strab. 12, 563.
Astäpos, "Agtutios, oder Astape, ein Nebenfluß oder Arm des Nil, der die westliche Seite der sogenannten Insel Meroe umfließt, j. Bahar el Azrek.
Astarte, syrisch-phoimkische Göttin, welche mit der Aphrodite verglichen wird, auch als ’A&rivuis oder Uexrjvoilr] bezeichnet. Ihr Tempel in Tyros wird besonders erwähnt.
Asteria, ’Jozzqioc, Tochter des Titanen Koios und der Phoibe, Schwester der Leto, wurde, als sie den Umarmungen des Zeus entfliehen wollte, in eine Wachtel (ogr-u^) verwandelt, stürzte sich ins aigaiische Meer und wurde eine Insel, Asteria, dann Ortygia, zuletzt Delos (s. d.) genannt. Apollod. 1, 2, 2.
Aster ton s. Europa u. Minos.
Asterope s. Aisakos.
Astrabäkos, ’Jorqüßayiog, ein alter lakonischer Landesheros aus dem Geschlechte der Eurystheuiden, der in Sparta ein Heroon hatte und göttlich verehrt wurde. Mit der Frau des Ariston soll er den Demaratos erzeugt haben. Rät. 6, 69.
Astraia s. Dike.
Astrologia und Astronomia. Während der classischen Zeit hieß bei den Römern die Sternkunde astrologia; später sonderten sich die Begriffe so, daß die astrologi aus der Konstellation der Gestirne das Schicksal der Menschen beuteten, und die astronomi beit Lauf und bte Verhältnisse der Himmelskörper zu einanber und zur Erbe berechneten. Schon in den allerfrühesten Zeiten würden die Bewohner des Orients durch ihr Leben und ihre Beschäftigung auf die Beobachtung des gestirnten Himmels hingelenkt, doch sind die Angaben über den Grad ihrer astronomischen Kenntnisse verworren und unklar. Von da erhielten die Aegypter ihre Belehrungen, die sie dann bis zu einer bedeutenden Höhe vervollständigten; sie theilten zuerst das Jahr in 365 Tage und 6 Stunden. Noch größere Fortschritte machten ihre Schüler, die Griechen, deren erster Astronom der Philosoph Thales war (600 v. C.). Nach Plntarch stellte er folgende Grundsätze auf: die Erde ist der Mittelpunct des Weltalls, der Monb wirb von der Sonne erleuchtet und die Sonnensinsterniß entsteht in Folge des Durchgangs des Mondes vor der
Sonne. Auch soll er nach Rdt. 1, 74. Plin. 2, 9, 12. zuerst eine Sonnensinsterniß vorausgesagt haben. Die ihm von Plutarch ebenfalls beigelegte Behauptung von der Kugelgestalt der Erbe wirb ihm von anberer Seite abgesprochen. Von Späteren werden zum Theil Grundsätze und Behauptungen ausgestellt, die auf überraschende Weise das Richtige andeuteten, z. B. die Behauptung Demokrits (470 v. C.), daß die Milchstraße der Schein unzählig vieler Sterne sei, oder die Lehre der Pythagoreer von der Axenbewegung der Erde, der zufolge Aristarch (270 v. E.) die jährliche Bewegung der Erde um die Sonne aussprach. Indessen waren dies immer nur theoretische Schlüsse und Muthmaßungen; es fehlte dazu die genauere Beobachtung des Himmels, weil weder die Mathematik noch die Mechanik sich zu der erforderlichen Höhe der Ausbildung erhoben hatte. Eudoxos (um 366 v. E.) war der erste, welcher die Specu-lation auf die wirkliche Betrachtung des Himmelsgewölbes zurückführte. Da feine Werke nicht auf uns gekommen sind, so wissen wir von seinen astronomischen Resultaten nur Gelegentliches, z. B. lehrte er nach Sen. quaest. nat. 7, 3. die Bewegung der Planeten. — Aristoteles kehrte wieder zur Speculation zurück. Er behauptet und beweist ausdrücklich die Kugelgestalt der Erde, des Himmels und der Gestirne; die Erde im Mittelpunct des Universums ist unbeweglich. Die Schärfe feiner Beweise ist überraschend, und nur zu bedauern, daß ihm nicht eine größere Erfahrung und Beobachtung zur Seite stand. — Der Seefahrer Pytheas aus Masfilia (284 v. E.) brachte von seinen Reisen nach Norden die Nachricht zurück, daß dort die Sonne 6 Monate lang nicht untergehe, vgl. Plin. 2, 75, 77., was ihm jedoch Niemand glaubte, namentlich von Strabon mehrfach bestritten wird. Auch durch Aristarch aus Samos (um 270 v. C.), wurde die Frage nacki der Entfernung der Himmelskörper sehr scharfsinnig erörtert. Der eigentliche Begründer der Astronomie als Wissenschaft aber ist Hipparch (um 140 v. C.), der zu dem Grundsätze des Eudoxos zurückkehrte, daß man in der Astronomie von den sorgfältigsten Beobachtungen ausgehen müsse, und bnmit hat er für alle späteren Zeiten dieser Wissenschaft den Weg vorgezeichnet. Nach ihm bewegt sich bte Sonne kreisförmig um bte Erbe, doch nicht in gleicher Geschwindigkeit. Die Länge des Jahres berechnete er auf 365 Tage, 5 St., 55 Min. 12 Secunden. Nach Pliuius (2, 9, 12.) hat er den Lauf der Sonne und des Mondes auf 600 Jahre im voraus bestimmt, die Zeiten des Voll- und Neumondes, so wie die Tageslänge angegeben und die Lage der Orte nach Läuge und Breite berechnet. Der letzte Astronom des Alterthums ist Ptolemaios (um 130 n. C.). Er verarbeitete die Entdeckungen des Hipparch und seine eigenen zu einem förmlichen System. Seine Lehre galt unter dem Namen des ptolemaiischen Weltsystems durch das ganze Mittelalter hindurch und kam in der Kürze daraus hinaus: daß die Erde eine Kugelgestalt hat und im Mittelpuncte des kugelrnnben Universums unbeweglich ruht. Sonne, Monb, Planeten und Fixsterne bewegen sich in verschiedenen Entfernungen um sie herum. — Unter den Römern ist kein berühmter Astronom erstanden, weshalb auch Cäsar sich zur Verbesserung des Kalenders den Sosigenes
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Catulus_Prokonsul
Krieg m. Perseus. L. Ämil. Paullus. Schl. b.pydna. 89
eben über die Rennbahn hinflogen, betäubt zur Erde gefallen sein sollen, und Flamininus wäre von dem Andrang des dankbaren Volkes erdrückt worden, wenn er sich nicht schleunigst in sein Zelt zurückgezogen hätte.
Auf Philipp von Makedonien war im I. 179 sein Sohn Perseus gefolgt. Dieser war von gleichem Haß gegen die Römer erfüllt wie sein Vater und setzte dessen geheime Rüstungen gegen Rom fort, bis es im I. 171 zu einem neuen Krieg kam. Nachdem die römischen Feldherrn drei Jahre lang den Krieg schlecht geführt, schickte man im I. 168 den 60jährigen, erprobten L. Ämilius Paullus, einen Sohn des gleichnamigen, bei Cannä gefallenen Konsuls, nach Makedonien, und der beendigte den Krieg schnell. Bei Pydna in Makedonien standen sich die beiden Heere zur Schlacht gegenüber. Am Tage vor der Schlacht versammelte der Kriegstribun Snlpicins Gallus die Soldaten um sich und erklärte ihnen, daß in der nächsten Nacht der Mond sich von der 2. bis zur 4. Stunde verfinstern werde; das geschehe nach der Ordnung der Natur zu bestimmten Zeiten, und man könne es vorher berechnen; sie sollten dies daher für kein Unglückszeichen halten. Als die Finsternis eintrat, blieben die römischen Soldaten ruhig, die erschreckten Makedonier aber sahen in dem Verschwinden des Mondes ein Vorzeichen von dem Untergang ihres Reiches.
In der nun folgenden Schlacht drang die makedonische Phalanx mit solcher Schnelligkeit und Wucht gegen die Römer an, daß selbst Panllns für kurze Zeit in Schrecken geriet und im Schmerz feinen Purpurmantel zerriß; da sah er in der Phalanx eine Lücke entstehen, in die warf er rasch seine Kohorten, und die Phalanx ward zersprengt. Nicht eine ganze Stunde hatte die Schlacht gedauert, da war das ganze makedonische Heer auf der Flucht; es ward vernichtet. Perseus floh mit seinen Schätzen, von denen sein geiziger Sinn sich nicht trennen konnte, nach der Jnfel Samothrake, wo er sich an den Prätor Oetavins, der die römische Flotte anführte, ergeben mußte. Als er in das Lager des Konsuls Paullus
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Extrahierte Personennamen: L._Ämil Philipp_von_Makedonien Philipp L._Ämilius_Paullus Cannä Gallus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Makedonien Makedonien Snlpicins_Gallus
164
König und kam ihm durch einen geschickten Marsch fast in den Rücken,
daher sich der Macedvnier schleunig nach der etwas nördlicher in der
Nahe der Küste Pieriens gelegenen Stadt Pydna zurückzog. Hinter
den beiden kleinen Flüssen Leucus und Aeson schlug er sein Lager auf.
In der Hitze des Sommersolstitiums rückten die Römer ihm entgegen.
Nach beendigter Verschanzung des Lagers zeigte C. Sulpicius
Gallus an, daß in der nächsten Nacht eine totale M^ndfinsterniß
sey, erklärte dem Heere die natürlichen Ursachen dieser Verdunkelung,
die kein Unglückszeichen sey. Die Macedvnier dagegen hielten dieses
Ereigniß für ein trauriges Vorzeichen, das den Untergang ihres Reiches
bedeute; Geheul und Geschrei ertönte in ihrem Lager bis der Mond
wieder in seinem Lichte hervortrat. Obgleich am andern Tage weder
der König noch der Cónsul den Willen hatte, eine Schlacht zu liefern,
so führte sie doch das Schicksal, das mächtiger ist als alle menschlichen
Maasregeln, herbei. Macedvnier und Römer holten sich aus Einem
Flüßchen das Wasser, daher an beiden Ufern Bedeckungen aufgestellt
waren. Nachmittags riß sich von der römischen Seite ein Pack'pferd
los und lief in das nicht tiefe Wasser. Da ihm drei Soldaten nach-
liefen, zwei Thracier aber von der feindlichen Seite das Thier aus
der Mitte des Flusses nach ihrem Ufer hinzogen, so tödteten die Römer
einen von diesen und nahmen ihm die Beute wieder ab. Ein Posten
von achthundert Thraciern stand am feindlichen Ufer. Um den Tod
ihres Landsmannes zu rachen, setzten zuerst wenige, zuletzt alle durch
den Fluß, und griffen den römischen Posten an.
(Siehe die Abbildung Ns 45.)
Es wird berichtet, auf des Aemilius eigenem Befehl habe man
das Pferd dein feindlichen Ufer zugejagd, damit die Feinde den Angriff
zuerst machen möchten, weil die Opferschauer nur dann den Römern
den Sieg verheißen, wenn sie angegriffen sich vertheidigten. Da nun
von beiden Seiten Truppen den Ihrigen zu Hülfe eilten und das Ge-
fecht immer ernsthafter wurde, so rückten Perseus und Aemilius Paullus
in Schlachtordnung vor. Der erste Angriff der Peligner auf die dichte
Phalanr mißlang. Als aber der Cónsul, der beim Anblick des dro-
henden Walles von Schilden und Lanzenspitzen in Angst und Bestür-
zung gerieth, und vor Unwillen seinen Purpur zerriß, die Zwischenräume
zwischen den dichten Schaaren er Feinde merkte, so suchte er die feind-
liche Linie zu sprengen und jene unbesiegbare Gewalt der ganzen Pha-
lanr in viele vereinzelte Gefechte zu zertheilen. Und dieses gelang, die
wogende Phalanr, in der Flanke angegriffen, gerieth in Unordnung
und wurde zersprengt, zuletzt löste sich alles in eine wilde Flucht auf.
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76
denen bewilligt, welche dem Tarquinius in die Verbannung ge-
folgt waren, wenn sie innerhalb zwanzig Tagen nach Ro mzu-
rückkämen. Durch diese Maßregel verlor Tarquinius eine Menge
Freunde, die bisher noch seinen Anhang verstärkt hatten.
Allein die Hoffnung und der Muth des Tarquinius wurde
durch alles dieses nicht erschüttert. Er suchte jetzt durch Gewalt
zu erlangen, was er durch List nicht hatte erreichen können, und
wandte sich an die alten Feinde Roms. Er fand Hülfe in
Tarquinii und Veji, deren Heere in das römische Gebiet ein-
rückten. Am Walde Arsia kam es zu einer hartnäckigen und
blutigen Schlacht. Die beiderseitigen Anführer der Reiterei,
Aruns, der Sohn des Tarquinius, und Brutus durchbohrten sich
einander im Zweikampfe. Endlich trat das feindliche Heer den
Rückzug an. Der Sieger Valerius ließ die Leiche des Brutus
auf das herrlichste bestatten und hielt ihm eine nachher bei allen
ausgezeichneten Männern übliche Lobrede (laudatio). Die Frauen
in Rom aber betrauerten den Rächer der Ehre ihres Geschlechtes
ein ganzes Jahr lang. Jedoch bald zog sich Valerius deu Ver-
dacht zu, als strebe er nach der Alleinherrschaft. Er unterließ
eine Zeit lang die Wahl eines neuen Amtsgenossen, auch bauetc
er sich eine neue Wohnung auf der Höhe Velia. „Da würde,
- hieß es nun — der Alleinherrscher eine feste Zwingburg
haben!" Um sich zu rechtfertigen, berief er das Volk ;u einer
Versammlung, erschien in derselben mit gesenkten Fasces, zum
Zeichen, daß die Majestät des Volkes größer sei, als die seinige,
und ließ seitdem innerhalb der Stadt die Fasces ohne Beile sich
vortragen. Auch ließ er sofort seine Wohnung auf dem Velia
abbrechen und am Fuße desselben wieder aufrichten. Um die
Redlichkeit seiner Absichten noch mehr zu bethätigen, erwirkte er
zu Gunsten des Volkes zwei höchst wichtige Gesetze (leg-es Va-
lerianae}. Nach dem ersten (lox de provocatione) erhielt jeder
römische Bürger das Recht, innerhalb der Stadtmeile von dem
Richterspruche der Consuln an das Volk zu appelliren; das zweite
ächtete Jeden, der einen Versuch zur Wiederherstellung der Kö-
nigswürde machen würde. Durch solche Begünstigungen des
Volkes erwarb er sich den Namen Poplicola d. i. Volksfreund.
durch Tod oder Verbannung, so setzte man einen andern an seine Stelle
(sufflcere), und dieser hieß alsdann consul sullectus.
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Extrahierte Personennamen: Brutus Valerius Brutus Poplicola
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
— 139 —
Hervorbrechen der Sonne aus dem Gewölk bezeichnet werden: die Höhle selbst wird von den Alten als die Welt gedeutet, in welche die menschliche Seele hinabsteigen muß, um nach vielen Prüfungen aus derselben gereinigt hervorzugehen. — Oder man sieht eine Höhle, über welcher der auffahrende und niederfahrende Sonnenwagen oder auch Souue, Mond und der ganze Tierkreis angedeutet sind. In der Höhle kniet ein Jüngling, mit wallendem Haar, auf dem Haupt die phrygische Mütze, und auch sonst in phrygischer Tracht: mit Beinkleidern und aufgebauschtem Mantel — es ist Mithras — auf einem Stier, dem er einen Dolch in den Hals stößt. (Es erinnert diese Darstellung an die Reliefs der persischen Königspaläste, worin der König fabelhafte Tiere mit dem Dolche niederstößt.) „Aus dem Schweif des Stieres sprießen Ähren; ein Hund springt an den Stier heran, eine Schlange leckt sein Blut, ein Skorpion nagt an ihm. Zu jeder Seite steht ein Fackelträger, der eine mit gehobener, der andere mit gesenkter Fackel. Über Mithras erscheint ein Rabe, bekanntlich der Vogel der Weissagung, vielleicht auch als Vogel der Schlachtfelder zu deuten. Ein Löwe oder Löwenkopf, der bisweilen rechts in der Ecke sichtbar wird, soll noch ein Symbol des Lichtes, der Sonne sein." Auch der Eber spielt auf diesen Denkmälern eine Rolle, was den Winter versinnbildlichen soll; mitunter noch andere Zuthaten, wie denn der Ritus der Verehrung, da er durch keine gemeinsame Hierarchie gehütet und geleitet war, in verschiedenen Gegenden verschieden gewesen sein mag.
Nur die Darstellung der Hauptgruppeu ist typisch und wird auf uralte, aus der orientalischen Heimat überkommene Tradition zurückgehen; für die Bedeutung mancher nebensächlichen Abbildungen, z. B. der sieben Altärchcn, die in der Form von sieben Flämmchen oder Blättchen angebracht sind, fehlt bisher jede Erklärung.
Die Inschriften schreiben die Denkmale dem „unbesiegten Mithras" zu, indem aus dem ursprünglichen Sonnengott schon
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
— 140 —
bei den Persern ein Siegesgott „Nabarza" (b. i. „invictus“; der persische Ausbruck kommt gelegentlich ans lateinischen Inschriften vor) sich entwickelt hatte, als welcher er auch bei den Römern, besonbers den Soldaten, verehrt warb; wobei nun freilich die
Fig. 57.
Cybele.
dem Sonnengott zustehenben Attribute, wie wir annehmen müssen, vielfach nnverstanben herübergenommen würden. Denn ursprünglich waren es Sonne und Monb, bte als Himmelskörper und in ihren Beziehungen zum Entstehen und Vergehett der organi-
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144
§ 74. Das Manipularheer des Camillus.
Legion des Camillus.
1. 1200 hastati = 10 Manipeln in prima acie.
2. 1200 principes = 10 „ „ secunda acie.
3. 600 triarii = 10 „ „ tertia acie.
3000 Mann in 30 Manipeln oder 30 centuriae.
4. 1200 Mann leichte Truppen (velites). Zusammen 4200 Mann.
5. 300 equites in 10 turmae mit 30 decuriones.
Die hastati und principes waren die antepilani und die drei ersten Linien der regulären Infanterie bildeten die triplex acies, deren Aufstellung die Form des Quincunx hatte, nämlich so, dafs die zehn Manipeln der principes hinter die Intervallen der zehn Manipeln hastati zu stehen kamen und die triarii hinter die Lücken der principes.
Quincunx.
I. □□□□□□□□□□
Ii. □□□□□□□□□□
Iii. □□□□□□□□□□
Waren die hastati1 mit ihren schweren Pilen geschlagen, so zogen sie sich in die Zwischenräume der zweiten Linie zurück und kämpften mit dieser gemeinsam; kamen beide ins Gedränge (res ad triarios venit), so zogen sich beide Teile in die doppelt so großen Intervalle der Triarier zurück und ordneten sich aufs neue, während die Triarier zum Kampfe vorrückten. Von den velites kamen je 20 als Plänkler (Tirailleure) zu einer Centurie Fufs-truppen. Die (römischen) Legionen standen im Centrum, die socii bildeten die äufseren Manipeln, während die Reiterei auf den Flügeln der hastati stritt. Diese Einrichtung des Heeres blieb bis auf Marius, mithin während der längsten Zeit der Republik.
Seit Camillus erhielt der Legionär Sold (Stipendium). Die Legionssoldaten (legionarii) wurden nur aus römischen Bürgern genommen; jede der 35 Tribus stellte ca. 500 Mann, was die Summe von vier Legionen oder zwei Konsularheeren giebt. Denn während der Republik befehligte der Konsul regelmäfsig zwei Legionen. Die ordnungsmäfsige Aushebung {dilectus; ausheben, dilectum habere, agere, conficere, conscribere milites vom Einschreiben in die Register) konnte nur in Rom geschehen und dauerte 30 Tage. Eine plötzlich drohende Gefahr konnte eine rasche Aushebung (dilectus tumultua-rius, miles oder exercitus tumultuarius') nötig machen. Während der Aus-
clipeis fecere; et quod antea phalanges similes Macedonicis, hoc postea mani-pulatim structa acies coepit esse.
1 Liv. 8, 8: Hastati flos iuvenum, principes robustior- aetas, triarii — veteranus miles spectatae virtutis.
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125. Zeitrechnung und Kalenderwesen.
245
Dezember. Am 4. Opfer der Bona Dea. 17. — 21. die Saturnalia, ein grofses Freudenfest zur Erinnerung an das goldene Zeitalter; eine volle Woche Stillstand aller Geschäfte, Sklaven und Kinder werden beschenkt. Opfer und Mahl im Saturnustempel am Forum. Zahlreiche Gebräuche an diesem Feste. — Am 23. die Larentalia zu Ehren der Hauslaren und der Larenmutter Acca. Letztes Fest im Jahre.
Eine Art Festtag waren endlich die öfteren Jahrmärkte (mercatus) oder Messen und mit Opfer verbunden.
§ 125. Zeitrechnung und Kalender wesen.
1. Zeitrechnung. Mit dem Religionswesen stand der Kalender in enger Beziehung; denn die Beobachtung der Feste und religiösen Gebräuche richtete sich nach gewissen, regelmäßig wiederkehrenden Jahreszeiten innerhalb desselben ,Umkreises1 (annns; vgl. annulus Ring) oder eines Jahrganzen.
a) In der ältesten Zeit hatte das Kalenderjahr nach etruskischer Zählung 10 Monate, von welchen 6 je 30, 4 (März, Mai, Juli und Oktober) je 31 Tage enthielten, im ganzen 304 Tage oder 38 Wochen zu je 8 Tagen. Der März war hiebei der erste, der Dezember der letzte (zehnte) Monat. Dies das sogen, romu-lische Jahr, eingeteilt nach dem Dezimalsystem.
b) Das Mondjahr von Numa bis Cäsar. Dieses Mondjahr richtet sich nach dem Umlauf des Mondes und zerfällt nach dem Duodezimalsystem in 12 Monate, von denen der März der erste, der Februar der letzte war. Der erste Monat, welcher nach Mars Martius benannt ist, fällt in den Frühlingsanfang. Die drei folgenden haben ihre Namen vom Sprossen oder Aufgehen (Ajjulis von aperio), Wachsen (Malus, vgl. magis, magnus) und Gedeihen (Junius), der fünfte bis zehnte von den Ordnungszahlen (Quinctüis, Sextilis, September, October, November, December), der elfte von Janus und der zwölfte vom Reinigen (februare = ex-piare). Dieses Mondjahr soll von Numa eingesetzt sein. Es hatte 355 Tage, und um die fehlenden 10 Tage des Sonnenjahres ein-zubiingen, führte man den Schaltcyklus ein, so zwar, dafs jedes zweite und vierte Jahr einen Schaltmonat (mensis intercalaris oder mercedonius, Arbeitsmonat) von je 28 und 27 Tagen erhielt, welche aber, da die Zahl zu hoch war, von den Dezemvirn auf 23 und 22 herabgesetzt wurden. Weil aber auch so noch eine Disharmonie zwischen dem natürlichen oder Sonnen- und diesem künstlichen Jahr bestand, so überliefs man den Pontifices, die allein im Besitze der Kalenderkunde waren, beliebig zu interkalieren (intercalare, intercalatio). Um dieses künstliche oder bürgerliche
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